Käfertaler Wald mit Foto und ein kleiner Bonussprint (13,8 km)

19. Mai 2009

In den Monaten gegen Ende letzten und Anfang diesen Jahres ist bei mir zeitlich und stressbedingt ja so Einiges ein bisschen zu kurz gekommen.
Nicht nur die Lauferei, auch anderer Kram.
Kino zum Beispiel – War doch tatsächlich seit über einem halben Jahr nicht mehr im Kino.
Höchste Zeit, das mal wieder zu ändern, deswegen war ich heute Abend in Mannheim zum Kino verabredet. Der neue Star Trek Film, von dem hört man ja viel Gutes, und so ein bisschen Popcornunterhaltung zwischendurch, da hatte ich mal wieder so richtig Lust drauf.

Ebenfalls Lust hatte ich natürlich auch aufs Laufen in „Monnem“ (wie die Rhein-Neckar-Metropole von den Ureinwohnern genannt wird) .
Ihr wisst ja: „Wenn man schon mal da ist“ und so – Nachdem Ingo und ich vor fast zwei Jahren beim Marathontraining mal hingelaufen sind (von Jugenheim aus, das ist ein äußerst ordentliches Stück), liegt Mannheim am Rand meines Streckennetzes und wartet im Prinzip nur darauf, endlich mal richtig erlaufen zu werden.
Gute Gelegenheit, also los.


Zuerst hatte ich vor, mal direkt in die Stadt reinzulaufen, aber das scheiterte an der knappen Vorbereitungszeit und der Tatsache, dass ich kein echtes „Gefühl“ für Mannheim habe – ich kenn´ mich dort einfach überhaupt nicht aus, das macht die kurzfristige Planung eines Innenstadtlaufs zu kompliziert.
Außerdem war herrliches Wetter mit 25°, Sonnenschein und blauem Himmel, da wollte ich dann eh nicht so in die City rein.

Deswegen: Ausweichplan.
Eine schöne Tour vom Karlstern aus durch den Käfertaler Wald nördlich der Stadt (da ist´s hübsch, das hatte ich vom Lauf mit Ingo noch in Erinnerung), mit einer Bonusrunde um das lokale Wildgehege mit Hirschen, Wildschweinen und Bisons.
Ums ganz unkompliziert zu machen, beschloss ich, einfach einen der vielen markierten Geo-Naturpark-Wege abzulaufen und entschied mich nach kurzem Studium der Wanderkarte für den Schützenhaus-Weg (gelbe 7), der hat eine schöne Länge und die Markierungen hat jemand aus der Verwandschaft angebracht, da sollte also nichts schief gehen.

Alles gepackt (auch den Foto. Weil.. aääh, na ja, er lag halt gerade da und Bisons hab´ ich beim Laufen noch nie fotografiert…), mit etwas Verspätung (wie immer halt…) in den herrlich-sommerlichen Nachmittag gestartet, und runter nach Mannheim gefahren, auf den großen, schattigen Waldparkplatz in der Lampertheimer Str. im Ortsteil Gartenstadt., kurz vor dem Karlstern.

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Bild #1

Viel los hier, selbst an einem Dienstag Nachmittag – der Käfertaler Wald ist eines der wichtigsten Naherhohlungsgebiete der Stadt, entsprechend zieht es an einem wunderbaren Tag wie heute viele Mannheimer hier raus. Kein Wunder, ist wirklich hübsch hier.

Kurz gedehnt, festgestellt das ich zeitlich schon gut im Verzug war (nicht so gut, wenn man fürs Kino verabredet ist) und schnell gestartet.
Zuerst zur „Bonusrunde“, einmal ganz um das große Wildgehege herum, das direkt neben der Lampertheimer Str. anfängt.
Darauf hatte ich mich besonders gefreut – als Ingo und ich hier im Sommer ´07 vorbeigekommen waren, hatten wir schon über 30 km in den Knochen und entsprechend nicht so richtig viel Lust/Kraft für das Wildgehege übrig, das konnte ich jetzt endlich mal nachholen.
Also rüber, zwischen den Bäumen hindurch, schon von weitem die ersten Bisons gesehen (aber die wollte ich mir für den Rückweg aufheben und lief erst mal weiter) und dann rechts, gegen den Uhrzeigersinn am Zaun um den Wildpark herum:
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Bild #2

Herrlich zu laufen: Angenehmer Pfad/Weg mit heller Sonne und kühlem Schatten, ein paar zufriedene Spaziergänger und andere Jogger (Positiv: Die Mannheimer Großstadtjogger grüßen anscheinend bereitwilliger als die Frankfurter Großstadtjogger), links das riesige, schöne waldwiesenartige Areal des Wildgeheges:
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Bild #3

Bloss die Bewohner des Geheges kriegte ich erstmal nicht zu Gesicht. War aber nicht schlimm, die würden schon noch kommen.
Und ansonsten lief´s super, ich war gut drauf, gut gelaunt und gut schnell (auch wegen dem zeitlichen Verzug).

Etwas überrascht wurde ich durch die Größe des Geheges – hatte die „Bonusrunde“ drumrum vorher nicht ausgemessen, im Nachhinein sollte sich die Umrundung als Extra-Weg von über zwei Kilometern herausstellen, das dauerte natürlich ein paar Minuten.
Am Südende entlang (schöner Weg, keine Hirsche), dann die Westseite hoch (schöner Weg, keine Hirsche), dann an der Nordseite zurück in Richtung Karlstern – schöner Weg, und da liessen sich dann auch die Wildparkbewohner blicken.

Damwild…
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Bild #4

…Mufflons…
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Bild #5

…und schließlich viele, viele Wildschweine in allen Größen von XS bis XXL.
Wildschweine sind total cool und interessant, denen könnte ich ewig zugucken:
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Bild #6: So nah kommt man denen in freier Wildbahn irgendwie nie.
Ist wahrscheinlich auch besser so…
😉

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Bild #7: Überläufer

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Bild #8: Neugierige Halbwüchsige

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Bild #9: Sieht nach einem Bad Hair Day aus. Ob man das mit einer Schlammpackung auf die Reihe kriegt?

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Bild #10: Hier ist mir aus irgendeinem Grund der Blitz losgegangen, weswegen das Bild viel düsterer geworden ist als die Realität.
Leute, wenn euch beim Abendlauf im dämmrigen Wald sowas live und ohne Zaun begegnet, ist es höchste Zeit, schreiend auf die Bäume zu klettern…
😉

Zuviel Zeit konnte ich leider nicht aufwenden, also riss ich mich schließlich von den nicht wirklich wilden Sauen los und rannte weiter zum nahen Karlstern, einer Lichtung am Waldrand, auf dem eine hübsche Pagode steht, und von dem sternförmig Wege in alle Richtungen abgehen (daher kommt der „Stern“-Teil im Namen. Der „Karl“-Teil verweist hingegen auf den Kurfürsten Karl Theodor, der hier gerne seine Parforcejagden durchführte).

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Bild #11: Am Karlstern. Als ich hier vorletzten Sommer durchgekommen bin, hingen lustigerweise auch überall „frisch gestrichen“-Schilder. Woraus wir jetzt entweder schliessen können, dass die hier sehr regelmässig streichen, oder dass sich seit ´07 niemand die Mühe gemacht hat, die Schilder zu entfernen 😀

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Bild #12: Die Pagode von näher…

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Bild #13: …und von noch näher. Hier sieht man schön die Schilder für die sternförmig abgehenden Waldwege. Ich wollte übrigens erstmal die Kastanienalle hoch

Als zentralem Punkt des Waldes laufen hier alle Lokalwege zusammen:
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Bild #14: Das nenn´ ich mal ein dichtes Wegennetz.
Mein Marker der Wahl für die nächsten zehn Kilometer ist auch dabei, nämlich die gelbe 7 des Schützenhaus-Weges (übrigens frage ich mich immer noch, was dieser rotweisse runde Dreizackmarker zu bedeuten hat. Muss ich irgendwann unbedingt mal rausfinden…)

Über den Karlsternplatz und in nordwestlicher Richtung auf der schnurgeraden Kastanienallee in den Wald.
Zumindest 150 m., dann kam linkerhand der Vogelpark am Karlstern in Sicht.
Hab´ ich schon mal erwähnt, dass ich Tierparks und Wildgehegen kaum widerstehen kann, selbst wenn ich eigentlich zu spät bin…?
Natürlich musste ich da auch noch schnell vorbeischauen:
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Bild #15

Links durch die Tür, und eine kleine Runde an den Volieren vorbei. Nette kleine Anlage mit einem schönen Mix aus verschiedenen Vogelarten bei leichter Fasanenpräferenz:
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Bild #16: Schneeeule

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Bild #17: Pfau und ein Haufen nervös wirkender Perlhühner. Lag wahrscheinlich an den beiden Wüstenbussarden (nicht im Bild), die dieselbe Voliere bewohnten, da wäre ich als Perlhuhn auch so ein bisschen nervös… 😉

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Bild #18: Silberfasan

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Bild #19: Schopfwachtel. Gurrte mir etwas zu, aber ich verstand nicht ganz, was sie wollte.

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Bild #20: Ääääh. Dingsfasan.
Ok, weiss gerade nicht, was für ein Fasan das ist, aber wenn ich dran denke, krieg´ ich´s noch mal raus…
Edit: Ist ein Königsfasan

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Bild #21: „Normaler“ Jagdfasan, endlich aufs Bild gebannt. In freier Wildbahn sind die meist versteckt und man hört sie nur kreischen, oder sie halten nicht lang genug still zum Fotografieren.

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Bild #22: Balzender Pfau (nicht derselbe wie in Bild #17). Interessant finde ich das rasselnde Geräusch, das die Federkiele machen wenn er sein Rad schlägt.

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Bild #23: Unscharfe australische Kookaburras, die extra für mich (hoff´ ich mal) ihre charakteristischen Rufe ertönen liessen (die ihnen den deutschen Beinamen „Lachender Hans“ eingebracht haben)

Hübsch, sowas mag ich.
Aber hatte leider auch Zeit gekostet – obwohl ich mich gesputet hatte, hatte ich nach dem Vogelpark bereits fast 20 Minuten meiner ohnehin knapp bemessenen Zeit mit Tierbeobachtungen verbracht, das wurde so langsam echt ein bisschen knapp…
Also schnell weiter, mit schnellem Schritt durch den Käfertaler Wald, immer der gelben 7 hinterher.

Noch kurz die Kastanienalle hoch…
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Bild #24

…und dann rechts, auf einem schmalen, schattig-schummrigen Pfad mitten durch den dichten, üppig grünenden Forst:
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Bild #25

Wirklich schön der Käfertaler Wald, gerade an so einem sonnigen Frühsommertag wie heute: Ansprechender Mix aus turmhohen Kiefern und kleineren Laubbäumen, dichter Bodenbewuchs, licht genug um viel Sonne durchzulassen aber zugleich schattig genug, dass es nicht zu heiss wurde, weitgehend flach und mit wunderbar weichen Waldbodenwegen, und schön einsam war´s hier hinten jenseits des Karlsterns auch.

Ich machte gut Tempo, deutlich schneller als ich in den letzten Wochen unterwegs gewesen war. Lief erstmal sehr gut, zumal die gut angebrachten Markierungen es sehr einfach machten, dem richtigen Pfad zu folgen (was gut war, denn ohne die hätte ich wahrscheinlich recht schnell die Orientierung verloren).
Auf Fotos verzichtete ich dabei allerdings weitgehend, einerseits wegen dem Zeitdruck, andererseits weil der Flachlandwald zwar wunderschön war, aber auf eine Art und Weise, die auf Bildern einfach nicht so richtig rauskommt – da sieht man dann einfach „nur Wald“, das find´ ich immer ein bisschen schade.
Bloß eins machte ich zwischendurch noch, zwischen den Kiefernwipfeln zum blauen Himmel hoch, weil ich solche Motive mag:
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Bild #26

Abgesehen davon müsst ihr mir halt einfach mal glauben, dass es da unten richtig hübsch ist… 😉

Lange geradeaus, die schmale Siebseeschneise hoch, schließlich an der Grenzschneise (die – wie der Name schon sagt – zugleich die Landesgrenze zwischen Hessen und BaWü darstellt) rechts, dann gleich wieder links und auf der „neuen Poststr.“ (die zusätzlich zur gelben 7 auch mit dem blauen Kreis der Riedlinie markiert ist) zur Autobahnbrücke über die A6…
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Bild #27: Hier bin ich seinerzeit auch mit Ingo drübergejapst, aus der anderen Richtung kommend

…von der ich kurz mal einen Blick nach rechts…
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Bild #28: Blick nach Osten. Die Berge dahinten, das ist die Bergstrasse, glasklar zu sehen. Heute war einer dieser seltenen Tage, an denen es sowohl schön als auch klar ist, da tat´s mir fast ein bisschen leid, dass ich nicht in den Bergen unterwegs war

…und links…
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Bild #29: Gegenlichtiger Blick nach Westen. Wenn man die A6 lang genug durchfährt, kommt man nach Frankreich. Dafür mag ich sie total gerne…

…und dann auf der anderen Seite wieder runter in den (nun endgültig hessischen) Wald, wo mich die US-Army gleich mal mit einer freundlichen Warnung begrüßte:
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Bild #30: Seeehr beruhigend…

Direkt nach der Brücke scharf links (immer weiter gelbe 7, hach war das schön unkompliziert) und die „Panzerstr.“ neben der Autobahn entlang, die eigentlich gar keine Strasse war (aber zumindest ein paar alte Panzersperren standen im Wald daneben), sondern ein breiterer Weg mit vielen klaren Pfützen:
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Bild #31: Selbstportrait in einer Pfütze. Soviel Zeit muss sein…

Hier war´s nicht so schattig und entsprechend heiss, außerdem merkte ich so langsam das recht hohe Tempo in den Beinen. Aber ich hatte es ja eilig, also nicht schwächeln sonder zügig weiter.
Nach ein paar hundert m. halbrechts in den Wald rein (wieder auf der grenzschneise, also quasi mit einem Bein in Hessen und einem in Baden-Württemberg) und schließlich links auf den langen, geraden Neuwaldgrenzweg, auf dem ich nach etwas über einem Kilometer erst ein kleines altes Wasserwerk…
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Bild #32: Daneben stand noch ein Gedenkstein für den großen Waldbrand von 1976, aber das war das Bild zu unscharf. Vorstellen, bitteschön!

…dann eine irgendwie fies guckende Katze…
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Bild #33: Denkt wahrscheinlich sowas wie „Wenn du kleiner wärst würd´ ich dich erst langsam zu Tode foltern und dann aufessen“

…und schließlich das Ausflugslokal Schützenhaus neben einem Bogenschiessplatz passierte:
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Bild #34: Hier hätte ich gerne was getrunken, aber die Zwillingsfaktoren „kein Geld dabei“ und „keine Zeit mehr“ waren dagegen

Direkt hinter dem Schützenhaus mit einer links-recht-Kombo zurück in den hübschen sonnig-schattigen Wald und auf dem bisher holprigsten und schmälsten Pfädchen westwärts…
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Bild #35: Das machte mir richtig Spass!

…irgendwann mal wieder links, dann wieder rechts, bis zu einem Weg neben den Bahntrasse Frankfurt-Mannheim, auf dem ich eigentlich die A6 unterqueren und zurück nach Süden laufen wollte.
Uneigentlich hatte hier dummerweise jemand einen Bauzaun aufgestellt, der den Weg mit deutscher Gründlichkeit vollkommen versperrte:
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Bild #36: Na super!

Eigentlich kein Durchkommen, aber für einen Umweg fehlte es mir an Zeit und Ortskenntnis, und also musste ich halt doch irgendwie dran vorbei, direkt neben dem Gleisbett.
Das war richtig, richtig unangenehm, denn so nah an ICE-Trassen fühle ich mir irgendwie nicht wirklich wohl.
Aber es ging…

Auf der anderen Seite dann am Waldrand neben den Gleisen südwärts auf dem „östlichen Riedbahnweg“.
Herrliches Stück:
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Bild #37

Allerdings inzwischen auch schon leicht beinnörgelig und atemlos, denn ich wurde immer schneller. Puha!

Nach 700 m. links zurück in den Wald und auf die lange, gerade Ahornallee, die mich zurück zum Karlstern bringen sollte:
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Bild #38

Fast geschafft, da konnte ich jetzt ja noch mal richtig Tempo machen!
So weit war´s nicht mehr, dachte ich, vielleicht noch so ein Kilometer.

Tatsächlich waren´s noch 2,5 km.

Kennt ihr den Unterschied zwischen einem und 2,5 Kilometern?
Wenn nein, dann rennt einfach mal volle Lotte drauflos, mit einem Tempo am oberen Bereich eurer Leistungsgrenze…

Mannomannomann, das war nochmal richtig schön fies.
Nach ein paar hundert Metern wechselte meine Atmung von „entspannt und ausgeglichen“ zu „stossweise und keuchend“.
Nach ein paar weiteren hundert Metern begannen meine Beine damit, sich richtig zu beschweren. Autsch.
Und nach noch ein paar hundert Metern begann mein sauerstoffdepriviertes Hirn damit, ernsthaft daran zu zweifeln, ob diese verdammte Allee durch den Wald irgendwann mal ein Ende nehmen würde.
Das zooooooooooooooooooooooooooog sich vielleicht, wollte und wollte kein Ende nehmen.
Endlos lange Geraden können da furchtbar sehr gemein sein.
Pfffffffffglhrghhhaaaaargl…

Schließlich, endlich, fix und alle, doch noch der Karlstern:
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Bild #39: Hsnsnsnsnssssssshhhhhhhhhhaaaaaaaauaaaaaa

Uijuijui.
Für die 2,6 km von den Bahngleisen bis hierher hatte ich ca. 12,5 Minuten gebraucht. Das ist eine Kilometerzeit von unter 5 Minuten – für meine Verhältnisse ganz nah am Limit.
Kein Wunder, dass ich fix und fertig war…

Trotz Zeitmangels kurz durchgeatmet und dann in entspannterem Tempo die letzten Meter angegangen, nochmal runter zum Teil des Wildgeheges, den ich vorhin ausgespart hatte – der mit den Bisons – und noch ein bisschen Buffalo-Watching betrieben…
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Bild #40: Einfach beeindruckend, diese ruhigen, massigen Kolosse.
Und schon wieder eine exotische Tierart für den Laufblog-Roster.

…und schließlich recht erschöpft aber recht zufrieden das letzte kleine Stück zurück zum wartenden Auto getrabt.

Normalerweise wäre hier Schluss mit dem Eintrag, heute aber nicht.
Musste ja auch noch ins Kino in der Mannheimer City und war heillos zu spät. So schnell wie möglich (= nicht sehr schnell) durch die Innenstadt bei Rush Hour geheizt, zwischendurch noch ein oder zweimal grandios verfahren (hab´ ich schon erwähnt, dass ich überhaupt kein Gespür für Mannheim habe – Großstädte sind aber auch ein total lästiges Verkehrshindernis, die sollte man abschaffen!) und schließlich um kurz vor Halb Acht beim eigentlich ausgemachten Treffpunkt bei L7 angekommen (die Mannheimer Innenstadt hat teils keine echten Strassennamen sondern stattdessen durchnummerierte Quadrate) – natürlich niemand mehr da, war ja auch fast 30 Minuten zu spät.
Mistmistmistmistmist!!!
Letzte Hoffnung: Vielleicht würden die Leute, mit denen ich verabredet war, ja noch vor dem Kino warten.
Nix wie hin!
Aber schnell.

Obwohl schon frischgemacht und in normalen Klamotten also losgesprintet, auf steifen, leicht unwilligen Beinen so schnell wie möglich durch Mannheim. Gar nicht weit, nur etwas über 600 m., aber ich hatte mich ja schon vorher ganz gut verausgabt, entsprechend zog das jetzt bös rein.
Über die Bismarckstr., dann zwischen L6 und L8 hoch, zwischen parkenden Autos und störenden Passanten hindurch (urgl), schwitzend, keuchend krampfend, bis zu den Lauergärten bei M6 (auauauauauau), da zufällig rechts die Strasse runter das Kino-Schild gesehen, sonst wär´ ich auch noch vorbeigelaufen (Meine miese Mannheim-Kenntnis hab´ ich schon mal erwähnt, oder?), also rechts, mit letzter Kraft bis zum Eingangsbereich des Lichtspielhauses gehetzt (AAAAAARGH!!!), dort dann leicht delirös dreimal an den Leuten, mit denen ich verabredet war, vorbeigewankt und ausschau gehalten, bis ich sie doch noch entdeckte.
Geschafft (im doppelten Wortsinn)!
Puuuuuh!
Und – natürlich wie in solchen Situationen üblich – war ich nicht mal der Letzte…
Bloss das mit dem Frisch machen vorher, das hätte ich mir auch sparen können, denn nach dem Hochleistungssprint durch die sommerliche Innenstadt war ich schweissiger als nach dem Waldlauf.
Aber hey – es hat noch geklappt, zum ersten Mal sein Monaten wieder im Kino, den neue Star Trek Film richtig genossen, und als Dreingabe noch einen kleinen Extralauf durch Mannheim, der mir ein unangeschlossenes Streckenfragment in der Innenstadt beschert hat, dass ich jetzt irgendwann an den Rest des Streckennetzes anschließen kann/darf/muss – also ein rundum gelungener Abend… 🙂

Schöner Ausflung nach Mannheim, mit einem schnellen aber schönen Lauf im Käfertaler Wald und einem schnelleren aber nicht ganz so schönen Sprint in der Innenstadt. Macht man auch nicht jeden Tag.
Und außerdem hab´ ich Wildschweine, Kookaburras und Bisons gesehen und miterlebt, wie Mr. Spock was mit Lt. Uhura hat.
Prima! 😀
Hat alles Spass gemacht, und mein Körper scheint mir die Quälerei halbwegs großzügig verzeihen zu wollen – was willste mehr?

Hauptlauf:
Strecke: 13,2 km
Zeit: 1:10 h reine Laufzeit (= 11,31 km/h bzw. 5:18 min/km)
Anteil der noch nie gelaufenen/gebloggten Passagen an der Gesamtstrecke: 92,8% (12,25 km von 13,2 km)
Karte:
Käfertaler Wald

Bonussprint durch die Mannheimer City
Strecke: 0,6 km
Zeit: So hastig dass es weh getan hat
Anteil der noch nie gelaufenen/gebloggten Passagen an der Gesamtstrecke: 100%
Karte:
Kinosprint

PS: Helmut – richtig gute Arbeit mit den Markierungen, lediglich nördlich der A6 war ich ein, zwei mal leicht unsicher, aber das hat dann ja auch geklappt. Dankeschön! 🙂

M.

10 Antworten to “Käfertaler Wald mit Foto und ein kleiner Bonussprint (13,8 km)”

  1. Kai Says:

    Hallo Matthias,
    bin über Ron´s Blog hier bei dir gelandet und habe deinen Bericht und die herrlichen (Tier-)Bilder genossen. Sehr beneidenswert, wenn man die Möglichkeit hat, durch ein Wildgehege zu Laufen. …

    Ich hatte eigentlich auch vor, den Star Trek zu schauen, aber leider hat es bisher noch nicht geklappt.

    Schönen Feiertag wünsch ich
    Gruß
    Kai

    • matbs Says:

      Hallo Kai,

      schön dass du vorbeischaust, noch schöner wenn´s dir gefallen hat! 🙂
      Das mit dem Wildgehege hab´ ich ja auch nicht alle Tage, hat sich letztlich ja nur ergeben, weil ich sowieso runter nach Mannheim musste – ist auf jeden Fall eine schöne und interessante Abwechslung und hat viel Spass gemacht.

      Der Start Trek dürfte ja noch ein paar Wochen laufen, also musst du dich wahrscheinlich nicht zu sehr beeilen.
      Kann ihn auf jeden Fall empfehlen, wobei mein positiver Eindruck natürlich auch die Folge der mehrmonatigen Kinoabstinenz sein kann (nach dem Motto „Dem Verdurstenden schmeckt auch Brackwasser…“ 😉 ).

      Ich schau´ die Tage natürlich auch mal bei dir vorbei, zum obligatorischen Höflichkeitsblogrückbesuch, bis dann…

      Gruß

      Matthias

  2. Christian Says:

    Kino ? Matthias, was ist ein Kino ? Zuletzt „findet Nemo“ mit meinem Sohn vor gefühlten 10 Jahren 😉 Lassen wir das…

    Sehr schöner Bericht über ein sehr interessantes Terrain und das so nah an einer größeren Stadt, verblüfft mich immer wieder, aber irgendwo müssen die Stadtbewohner ja frische Luft tanken können .
    Das Tempo ist ja ganz schön straff gewesen, Respekt. Aber ich schätze mal Höhenmeter gab es keine 😉

    Schönes langes Wochenende wünsch ich Dir

    Salut

    • matbs Says:

      Heidenei Christian, seit fast sechs Jahren nicht mehr im Kino, das ist aber schon ´ne ganze Weile.
      Gerade für deine Kinder ist das doch total wichtig, mit diesem anspruchsvollen und schönen Medium aufzuwachsen, sonst werden aus ihnen noch RTL2-Zuschauer wenn sie groß sind – und angesichts dieser Alternative wär´s doch fast präferabel, hin und wieder mal auf einen Wochendlauf zu verkürzen und stattdessen ein bisschen Quality-Time mit den Kiddies bei einem Familienfilm in der Sonntagsamtinee zu verbringen, bevor du dir am Ende noch einen Haufen Big-Brother/Germany´s Next Topmodel/Deutschland sucht den Superstar-Fans heranziehst… 😉 😀

      Großstadtränder sind eigentlich immer total interessant und faszinierend, das überrascht mich auch immer wieder, wie schnell man da teilweise mitten in der Natur steht, nachdem man eben gerade noch durch Reihenhaussiedlungen oder Gewerbegebiete gerannt ist.

      Tempo war zu straff, dafür sind meine ungeübten Muskeln jetzt verkatert, und das vor dem Hammerberglauf mit Gerd am Nibelungensteig – das wird ein Spass…

      Schönes Wochenende zurück, und wart´ am besten nicht nochmal sechs Jahre mit dem Kino! 🙂

      Cheerio

      Matthias

  3. Gerd Says:

    Kino ist ein gutes Stichwort. Muss mal wieder mit Helena reingehen. 😉
    Das Du immer so rennen musst. Mach doch langsam. Ich werde Dir Morgen mal zeigen was langsam ist! 😎

    • matbs Says:

      Alternativ könnte ich dir morgen auch mal zeigen, was schnell ist… 😀
      (ok, leere Drohung angesichts der Steigungen die uns erwarten, ich geb´s zu).

      Wie gesagt: Das wird ein Spass…

      Bis dann

      Matthias

  4. Hannes Says:

    Du warst ja richtig auf Abwegen. So viele schöne Tierbilder, der Schlussbeschleunigung, der Sondersprint und endlich mal wieder im Kino. (Die neue Strecke an sich nicht zu vergessen)

    Kommt dein Gehirn mit den ganzen neuen Erscheinungen noch klar? *lach*

    • matbs Says:

      Hi Hannes,

      muss ja auch mal raus… 😉

      Mein Gehirn hält bisher durch, ist ja zum Glück an harte Arbeit gewöhnt…


  5. […] angeschlossene Strecken im Einzugsbereich: 4 (Die große Rheingau-Tour vom Oktober, ein kleines Streckenhäkchen im Süden der Mannheimer Innenstadt und alle Strecken am westlichen Rheinufer, die ich mit der Fähre erreicht habe, sind noch nicht […]


  6. […] ein maikäferjahr haben. also hat sich das doktorchen aufs fahrrad geschwungen und ist in den käfertaler wald geradelt. meine erwartungen wurden nicht enttäuscht, wie man an den bildern unschwer erkennen […]


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