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Samstag im Zellertal: Harxheim – Bubenheim – Ottersheim – Immesheim – Albisheim – Einselthum (12,8 km)

23. Oktober 2010

Ach du je!
War mein letzter Samstagsmittagslauf in Rheinland-Pfalz wirklich im Juni?
Da wird´s aber mal wieder höchste Zeit, dass ich in die Hügel jenseits des Rheins komme!

Passenderweise bin ich heute mittag mal wieder drüben in Rheinhessen verabredet und nutze die Gelegenheit, um gleich mal ein paar nette Laufkilometerchen zwischen Weinbergen und Winzerdörfchen mitzunehmen.
Mal wieder im Zellertal, da wo Rheinhessen fast unmerklich in die Pfalz übergeht – wunderschöne Ecke, schon ein bisschen erlaufen aber mit noch ganz viel unbekanntem Terrain drumrum, genau das Richtige für heute!

Entsprechend finde ich mich am späten Nachmittag in Harxheim ein, einem kleinen alten Weinort am Ufer der Pfrimm im Grund des breiten, flachen Zellertals.
Hier geht´s dann los.
Und zwar auf dem Parkplatz der Zellertal-Schule, die eingerahmt von sanft aufsteigenden Weinhängen am Nordrand des Ortes liegt.
Von hier aus geht´s nach Süden, auf einer etwas überdimensioniert wirkenden Fußgängerbrücke über die B47, dann auf der Hauptstr. (die mit dem gelben Quadrat des Nibelungenwegs markiert ist) nach Harxheim rein.

Startet sich etwas zäh, so richtig fit fühl ich mich heute nicht, vor allem meine weiterhin verspannte linke Schulter murrt und mäkelt etwas zu viel, aber da muss ich jetzt durch. Aber wenigstens ist das Wetter nicht unfreundlich, mit ein bisschen fahler Herbstsonne, die zwischen den grauen Wolkenbanken am Himmel hervorlugt.

Harxheim kenne ich schon, von meinem Donnersberg-Projekt vor zweieinhalb Jahren. Ist hübsch, mit vielen schönen alten weinberankten Natursteinhäusern und Weinguthöfen, die sich dicht an die schmalen Pflastergassen drängen.

Ich folge der Hauptstr. vielleicht 250 m. leicht bergauf, mitten durchs Dorf, bevor ich rechts in die Zehntscheuergasse einbiege und langsam in die etwas neubaugebieterigen Randlagen von Harxheim komme, bevor es schließlich links unter den Bahnschienen durch und aus dem Dorf hinausgeht.

Asphaltweg, langsam aber stetig bergauf, am Rand der Talkerbe, in der der Ammelbach in Richtung Pfrimm fließt (das Violental, offensichtlich) – hinter mir bleibt Harxheim langsam zurück, rechts die kahle Hügelflanke, links ein Baumstreifen am Talufer, dahinter die Landstrasse und der nächste Hügel, über dem sich ein paar Windräder drehen.

Fällt gar nicht so leicht, hier bergaufzulaufen, auch wenn die Steigung eigentlich minimal ist. Aber irgendwie bin ich wirklich nicht ganz taufrisch heute, vielleicht auch etwas zu schnell (wenn ja, dann vermutlich WEIL die Steigung eigentlich minimal ist), entsprechend werde ich so ein bisschen kurzatmig. Außerdem wird´s frisch, unten im Zellertal war Windstille, da bin ich ein bisschen geschwitzt, hier hinten weht der Herbstwind allerdings auf einmal wieder kräftig und eist mich so ein bisschen durch. Und die Sonne ist auch weg, verschwunden hinter einer schweren Front aus bleigrauen Wolken, die fast den gesamten riesigen Rheinhessisch/Pfälzischen Himmel bedeckt.
Aber auch wenn´s nicht gerade perfekt läuft: Spaß hab´ ich immer noch, ist einfach schön, endlich mal wieder weit weg von zuhause durch die Fremde zu laufen. 🙂

Knapp 1,5 km nach dem Ende von Harxheim knickt der Asphaltweg rechts runter ab, zu den nahen ersten Häusern des Dörfchens Bubenheim, das friedlich unter den grauen Wolken in die Talrinne zwischen den grünbraunen Hügelflanken drapiert liegt.

Am Ortseingang empfängt mich die für die Gegend fast schon obligatorische Jakobsweg-Infotafel mit ein paar Infos zur Dorfgeschichte – besonders wird auf die frühromanische Dorfkirche (angebliche die älteste in der Pfalz) aus dem 11. Jahrhundert hingewiesen, sogar von UNESCO steht da was (aber das erscheint mir ein bisschen geflunkert), also beschließe ich spontan, einfach mal zu schauen, ob ich die entdecken kann.
Schließlich kommt man (vermutlich) nur einmal im Leben nach Bubenheim in der Pfalz… 😉

Zuerst kurz den Sonnenhang runter, dann auf der Hauptstr. erst in die Talmulde rein, dann wieder aufwärts und bergauf, bis ich die Kirchgasse erreiche.
Das klingt nach Dorfkirche und wird folgerichtig mal ausprobiert.
Das Türmchen, das rechterhand zwischen den alten Steinhäusern steht, sieht allerdings nicht wirklich frühromanisch aus, und direkt dahinter ist Bubenheim auch schon wieder zu Ende.
Also dreh ich wieder rum (nicht wissend, dass die Dorfkirche ein paar Meter weiter zwischen den Bäumen auf mich gewartet hätte) und mache mich wieder an die ursprüngliche Route, die noch ein Stückchen weiter das Tal entlang nach Süden führt: Erst ein bisschen auf der Hintergasse, dann auf dem Gartenweg wieder runter zum Ammelbach am Talgrund, an dessen Ufer mich ein bequemer, grasiger Weg am Rand einer gepflegten Freizeitanlage in das gerade mal 300 m. entfernten Nachbardorf Ottersheim bringt.

Ottersheim ist noch kleiner, und scheint vor allem aus einer langen Hauptstr. zu bestehen, die sich vom Talgrund aus den Hügel hinaufzieht.
Auf der geht´s aufwärts, vorbei an hübscher Dorfkirche und Rathaus (Rheinland-Pfalz und seine Gemeindeordnung, bei der selbst 400-Seelen-Dörfer einen Bürgermeister und ein Rathaus haben – immer wieder interessant), bis ich eine kleine Fußgängertreppe erreiche, auf der es aus dem Oberdorf hinaus bis an die höher gelegene Landstrasse nach Immesheim weitergeht.

Der folge ich.
Typische Rheinland-Pfälzische Landstrasse, mit den üblichen Pros (Kaum Verkehr) und Contras (schmal, weder Seitenstreifen noch Fußweg), weiterhin aufwärts (irgendwie hab´ ich heute das Gefühl, nur bergauf zu laufen), über den breiten, flachen, offenen Hügelrücken voller brauner Stoppelfelder, bis ich nach einem knappen Kilometer in Immesheim ankomme.
Dieses Dorf ist noch kleiner als die beiden letzten, ein paar Dutzend Häuser auf der flachen Anhöhe, zwischen den Äckern, über dem Zellertal (auf das man von hier aus einen schönen Blick hat), unter dem weiten, grauen Wolkenhimmel.

Selbst mit kleinem Ehrenschlenker (Friedhofsweg, Harxheimer Str., Hauptstr.) dauert es nicht lange, bis Immesheim zu Ende ist und ich einen ordentlich steilen Feldweg runter ins Zellertal laufe, bis zu den Bahngleisen im Talgrund, denen ich nach links bis zum Anfang von Albisheim folge.

Albisheim ist größer (nicht groß, aber immerhin mit vierstelliger Einwohnerzahl, das ist schon was für hiesige Verhältnisse), entsprechend brauche ich ein klein wenig länger zu seiner Durchquerung: Erstmal die untere Bahnhofstr. runter, vorbei am Neubaugebiet im Süden des Ortes, über die fröhlich dahinplätschernde Pfrimm im Talgrund, dann die merklich ansteigende Ratsgasse hinauf bis zum Rathaus an der Hauptstr., der ich ein paar hundert Meter nach rechts folge, bis ich das Ortsende an der B47 erreiche.

Kurzes Warten an der Bundesstrasse, dann rüber und einen grob gepflasterten Feldweg hoch, der mit erklecklicher Steigung durch die Stoppeläcker an der riesigen offenen Hügelflanke des Osterbergs hinaufführt – der letzte Aufstieg für heute, und einer, der´s (angesichts meiner immer noch nicht besser gewordenen Tagesform) noch mal in sich hat, auch wenn´s eigentlich nur ein paar Dutzend Höhenmeter sind.

Nachdem ich ein paar Minuten japsend bergauf gerannt bin, stellen sich leichte Navigationsprobleme ein. Richtig verirren kann man sich hier zwar nicht (denn dank der offenen Landschaftsform und der eindeutigen Topografie lässt sich jederzeit feststellen, wo man ist), aber irgendwie korrespondieren die dürren Linien auf meinem Streckenplänchen nicht so ganz mit der tatsächlichen Realität der schmalen, schlammigen Feldwege, die leicht beliebig zwischen den schier unendlichen Äckern am Hang verlaufen (oder auch nicht).
Entsprechend muss ich improvisieren und mich grob in die ungefähr richtige Richtung eiern (über die Felder mag ich nicht laufen), auf die Dächer von Einselthum zu, die jenseits der Äcker über die Hügelseite ragen.
Klappt so halbwegs, auch wenn es mir ein bisschen viel unsicheres Auf und Ab in der Pampa einbringt.
Was ja nicht schlimm wäre, wenn´s hier draußen nicht so langsam ungemütlich würde – so langsam dämmert´s schon ein bisschen, aus der inzwischen vollkommen geschlossenen grauen Wolkendecke nieselt leicht ein kalter Novemberregen runter, und der eisige Wind aus Südwest erwischt die ungeschütze Bergflanke über dem Tal mit voller, klammer Wucht.
Außerdem tut meine spannende linke Schulter ein bisschen weh, mein Nacken ist ein Eisklumpen, ich hab´ Durst, und zu spät dran bin ich auch wieder mal.
So langsam könnt ich eigentlich mal ans Ziel kommen…

Erst mal komme ich allerdings nach Einselthum, dem letzten bisher unerlaufenen Dorf auf der heutigen Strecke. Das liegt auf halber Höhe am Hang, zwischen Weinbergen und Feldern über dem Zellertal. Ist natürlich klein und natürlich hübsch (soweit ich das in der graunieseligen Dämmerstimmung sagen kann), wie sich das hier hinten eben gehört.

Ab hier ist dann auch endgültig Schluss mit Bergauflaufen, abwärts ist angesagt. Erstmal die Wellerstr. runter in den Dorfkern, dann Ostwärts die schmale, aparte Hauptstr. entlang, die nach 150 m. einen scharfen Rechtsknick macht, hinter dem es durch ein neueres Wohngebiet an Schulstr. und „Am Vogelsang“ zum unteren Dorfende geht, und dann weiter, auf einem bequemen, asphaltierten Weg zwischen den rostrot verfärbten Weinlagen zurück in Richtung Harxheim und Talgrund.

Da ich inzwischen wirklich so ein bisschen genug habe, erlaube ich mir kurz vor dem Ziel noch eine kleine Abkürzung, die mich (auf etwas, was möglicherweise ein Pfad ist, möglicherweise aber auch nicht) zwischen den Rebenreihen hindurch geradewegs den Hang runterührt, bis zum Sportplatz an der Zellertalschule, von dem aus es dann nur noch ein paar Meter bis zum Schulparkplatz, dem wartenden Auto und dem Ziel sind.

Ordentliche Tour. Hübsche Gegend, neue Orte, abwechslungsreiche Topografie – nicht übel, auch wenn eine etwas bessere Physis und stabileres Wetter sicher nicht geschadet hätten.
Aber so ist das eben, in der Nachsaison: Nix perfekt, da muss man nehmen, was man kriegt…

Strecke: 12,8 km
Zeit: ???
Anteil der noch nie gelaufenen/gebloggten Passagen an der Gesamtstrecke: 93,05% (11,91 km von 12,8 km)
Karte:

M.

Der Weg nach Frankreich, Teil 6: Grandioser Vierburgenlauf mit dem Foto von Albersweiler über den Trifels zur Burg Landeck (20,9 km)

23. Juni 2010

Ach du je!

Inzwischen ist es doch tatsächlich schon acht Monate her, dass ich mich das letzte Mal auf den Weg nach Frankreich gemacht habe, dank Winter, Zeitmangel und Nebensaisonform.
Ganz schön lange Zeit, vor allem wenn man bedenkt, dass ich unrsprünglich mal vorgehabt hatte, spätestens letzten Oktober die Grenze zu passieren und in Wissembourg einzlaufen.
Aber irgendwie hat das ja wohl nicht so ganz geklappt… 😀

Um so erfreulicher, dass sich heute spontan endlich mal wieder eine passende Gelegenheit ergeben hat, da weiterzumachen, wo ich letzten Oktober aufgehört habe: Mittags hab´ ich nämlich einen Termin in Speyer, und von da aus ist es ja gar nicht mehr so weit bis zur Deutschen Weinstrasse am Ostrand des Pfälzerwalds, wo meine Route nach Frankreich auf ihre Komplettierung wartet.

Noch besser: 23.6., da hat meine Mutter Geburtstag und meine Eltern machen traditionell ja sowieso einen Tagesausflug irgendwohin (vgl. letzes Jahr) und entscheiden sich auf Nachfrage netterweise für die Pfalz, wo wir uns dann abends am Ziel meines Laufs treffen und noch was Essen gehen wollen.
Passt also alles perfekt!

Schnell noch die Route geplant, von Albersweiler über die Reichsburg Trifels und das Dörfchen Waldhambach bis nach Klingenmünster, Klamotten und Kamera eingepackt, und los geht´s!

Der Mittwoch erweist sich als warmer, schöner Sommertag, etwas diesig vielleicht, aber mit trockenwarmen 26 bis 27 Grad und ganz viel Sonne, da macht bereits der erste Blick aus dem Fenster Lust zu laufen.

Am späten Vormittag mache ich mich auf den Weg, erledige meinen Termin in Speyer (das so hübsch ist, dass ich mich spontan frage, warum ich hier noch nie zuvor hergekommen bin), schäle mich danach aus Hemd, Anzug und den guten Lederschuhen (so ein Termin war das nämlich), und mache mich bestgelaunt auf den Weg tiefer in die Felder und Weinberge Pfalz hinein, zum Startpunkt der heutigen Tour im friedlichen Weinort Albersweiler, das am Ausgang des Queichtals zwischen den grünen, steilen Bergen der Haardt liegt.


Bild #1: Der erste Blick auf den Pfälzerwald bei der Anfahrt

Wie sich das gehört starte ich genau da, wo ich bei meiner letzten Tour hier unten aufgehört habe: Auf dem kleinen Platz mitten im Ort zwischen der Hauptstr. und dem Ufer der Queich.
Fast könnte man meinen, mein letzter Besuch wäre keine acht Monate sondern nur ein paar Stunden her – sieht alles noch so aus wie letzten Oktober, sogar der gelbe Hänchenbraterwagen vom „Hühner-Fred“ steht wieder da, an genau der selben Stelle wie ich es in Erinnerung habe:

Bild #2: Am Start: Dorfplatz in Albersweiler

Mütze auf.
Trinkgürtel um.
Kurz Lockern.

Und Start.
Weg nach Frankreich.
Endlich wieder!

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Laufwoche KW22 mit vier Touren in Ried, Kreis Offenbach, Rheinhessen und dem Odenwald (10,1 km/ 15,4 km / 11,4 km / 13,8 km)

13. Juni 2010

Die Laufwoche am Stück mit vier schön verteilten Läufen…
…ins Unwetter (Hessisches Ried vor der Haustür)
…in die unbekannten Waldgebiete jenseits von Darmstadt (südwestlicher Landkreis Offenbach)
…auf der Grenze zwischen Rheinhessen und der Pfalz (im Rahmen der Durchquerung von Rheinhessen)
…über die ersten paar Höhenrücken in den Odenwald (von daheim nach Beedenkirchen zum Sonntagsessen)

Na denn:
Mittwoch 09.06.: Schnelle gewittrige Standardrunde durch die Felder (10,1 km)
Der erste Lauf der Woche – nix Besonderes.
Nach der Arbeit zuhause angekommen, Wetter sieht ordentlich aus, Lauflaune ist vorhanden, also starte ich nochmal schnell in den drückend schwülwarmen Sommerabend. Standardstrecke, der klassische Flachlandrundkurs von Jugenheim über Seeheim, Schuldorf und Bickenbach, fast auf den Punkt genau 10 km.
Tut gut, sich nach dem langen Tag nochmal die Beine zu vertreten, die vertraute Streckenführung stört da nicht weiter.
Im Gegenteil, eigentlich sogar ganz angenehm, im Herzen des Heimreviers muss man beim Laufen nicht wach im Kopf sein, kann sich einfach treiben lassen, die Füße finden den Weg auch von alleine.

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Tour über den Tellerrand Teil 1: Durchs Leiningerland (17,4 km)

30. März 2010

Sodele!
Heute isses endlich soweit: Um die Mittagszeit hab´ ich einen Termin in der Südwestpfalz.
Und weil ich damit ja eh schon in der richtigen Gegend vorbeikomme, starte ich auf dem Rückweg gleich meine Tour um den Tellerrand, die in mehreren Etappen vom Rand meines momentanen Streckennetzes bis ins ferne Kaiserslautern führen soll.
Übrigens auf der einfachsten der drei Routenvarianten, die ursprünglich zur Auswahl gestanden haben: Von der Deutschen Weinstrasse ins Leiningerland, dann immer dem Verlauf der A6 hinterher nach Westen und durch die nördlichen Ausläufer des Pfälzerwalds bis nach Lautern (vom Donnersberg aus wär´s zwar kürzer gewesen, aber auch schwerer anzufahren. Und von Neustadt aus mitten durch den riesigen, menschenleeren Pfälzerwald, das hab´ ich mich dann doch erstmal nicht getraut…;) ).
Insgesamt ca. 28 Kilometer Luftlinie durchs Bergland, das dürfte vier oder fünf Etappen entsprechen:

Als Ausgangspunkt der heutigen Tour habe ich mir Neuleinigen ausgesucht – das ist das kleine Dörfchen mit der markanten Burg, das kurz hinter Grünstadt auf einer Kuppe am Hang unterhalb der Autobahn sitzt – kennt jeder vom Sehen, der schon mal die A6 zwischen Mannheim und Kaiserslautern gefahren ist.

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Der Weg nach Frankreich, Teil 5: Edenkoben – Albersweiler mit Fotos (26 km)

21. Oktober 2009

Inzwischen ist es zwei Monate her, dass ich die letzte Etappe meines Weges nach Frankreich gelaufen bin.
Eigentlich wollte ich schon längst mal wieder runter in die Pfalz fahren und weitermachen, aber irgendwie ist immer was dazwischen gekommen. Keine Zeit, kein passendes Wetter, keine Lust, Erkältung, Wasauchimmer.
„Nur Geduld“, hab´ ich mir gesagt, „du wartest einfach, bis der perfekte Tag dafür ist, und dann machst du spontan weiter“.

Heute ist dieser perfekte Tag: Draußen scheint eine wunderbare Herbstsonne aus dem milchigblauen Himmel herunter, die Luft ist mild und leicht dunstig, das Laub an den Bäumen erstrahlt ein letztes Mal in warmen, hellen Farben.
Kurzum: Ein wunderschöner Oktobertag, ideal um endlich mein großes Projekt voranzutreiben und weiter nach Süden zu laufen.

Aber soll ich wirklich?

Irgendwie haben zwei Monate ohne Lauf in Richtung Frankreich eine gewisse… Unwilligkeit und eine ganze Menge Abers erzeugt:
Aber das ist doch sooo weit weg.
Aber das ist doch sooo kompliziert.
Aber die Saison ist doch im Prinzip vorbei, eigentlich bin ich ja gar nicht mehr so fit.
Aber wer weiss, wie das Wetter da unten ist, bloß weil´s in Hessen schön ist, muss es in der Pfalz ja noch lange nicht schön sein.
Aberaberaber…

Vor dem Fenster scheint die Vormittagsonne durch den schwachen Dunst, alles strahlt, ist hell, frisch, wunderschön.
Draußen ist goldener Oktober…
…und drinnen macht´s Klick in meinem Kopf:
Scheiss auf die Abers, scheiss auf kompliziert, scheiss auf unfit!
Heute hab´ ich die Zeit, heute ist vielleicht der letzte schöne Herbsttag in diesem Jahr.
Sowas schenkt man nicht her, bloß weil´s ein bisschen umständlich ist.

Eine Stunde später sitze ich im Auto.
Ich fahre nach Süden, in die Pfalz.
Heute lauf´ ich weiter in Richtung Frankreich!
Ohne Wenn und Aber!! 🙂

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Der Weg nach Frankreich Teil 4: Neustadt – Edenkoben mit Fotos (25,7 km)

22. August 2009

Laut Wetterbericht sollte es heute freundlich werden, mit einem Mix aus Wolken und Sonne und vor allem: Nicht zu heiß!
Gutes Laufwetter.

Genau richtig um in die Pfalz zu fahren und die inoffizielle Königsetappe vom Weg nach Frankreich zu absolvieren: Von Neustadt a.d.Weinstr. bis runter nach Edenkoben.
Sieht auf der Karte erstmal gar nicht so richtig inofiziell königsetappig aus – zwischen Neustadt und Edenkoben liegen gerade mal sieben Kilometerchen mit bequem hügeligen Weinbergen und ein paar Pfalzdörfchen.
Zumindest wenn man den direkten Weg nimmt.

Aber an direkte Wege glauben wir hier beim Laufblog nicht…

Stattdessen war – wie bei den letzten Malen auch – ein Bogen durch die hohe, steile Mittelgebirgslandschaft der Haardt geplant, die über das Hambacher Schloss (ja genau, DAS Hambacher Schloss aus dem Geschichtsunterricht) bis hinauf zur auf die Kalmit führen sollte, und von dort aus dann via Felsenmeer, Altbachtal und die Ostflanke des Hochbergs runter nach Edenkoben.

Warum inoffizielle Königsetappe?
Na ja, vor allem wegen der Kalmit.
Die ist nämlich…
– Der höchste Berg des gesamten Pfälzerwaldes (673 m.ü.NN)
– Der zweithöchste Punkt, zu dem ich jemals gelaufen bin (nur die Donnersbergtour vorletzten Juni ging noch etwas höher, aber damals bin ich auf 400 m.ü.NN gestartet – heute hingegen ging´s auf gerade mal 140 m.ü.NN los)
– Ein richtig harter Brocken, bei dem man kalmiterfahrenen Freunden und Verwandten zufolge selbst beim Hochwandern bös ins Schwitzen kommen kann

Das würde also so richtig schön schlimm anstrengend werden… 😀

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Der Weg nach Frankreich, Teil 3: Bad Dürkheim – Neustadt mit Fotos (21,4 km)

8. August 2009

Das Wochende machste mal ruhig„, hab´ ich mir gedacht, „nix Großes, nur so´n bissken was zum Ausklingen lassen„.

Aber dann war Samstag morgen und irgendwie war mir danach, vielleicht doch noch den Weg nach Frankreich voranzutreiben.

Dagegen sprach:
– Schon ein längerer Berglauf am Mittwoch. Zwei in einer Woche? Hmm…
– Schon ein Lauf mit Foto, auch der am Mittwoch. Und mehr als einmal die Woche will ich das eigentlich nicht machen, weil der Aufwand von Fototouren so groß ist. Aber da unten in der szenisch-spannenden Fremde ohne Foto zu laufen geht auch nicht. Hmmm…
– Und dann war da noch eine unangenehme Blessur: Vor ein paar Tagen hab ich mit total ungeschickt ein vorstehendes Geländerende in den Rettungsring gerammt. Dachte erst, es wäre nicht weiter schlimm, aber inzwischen hatte sich an der Aufprallstelle an meiner linken Hüfte ein riesiger, fieser, purpurschwarzroter Blutergruß gebildet, und der mag es überhaupt nicht, wenn er zuviel bewegt wird (dann grummelt er vernehmlich in meiner linken Körperhälfte rum)

Dafür sprach:
– Ich hatte Lust
– Ich wollte mich abends sowieso mit Freunden in Rheinland-Pfalz treffen, und wenn man schon mal in der Gegend ist…
– Das Wetter war interessant. Nach Tagen brütender Backofenhitze und gnadenlos sengender Wüstensonne war´s heute dunstig-trüb, und deutlich kühler, mit viel Feuchtigkeit in der Luft. Eigentlich ja gar nicht mein Lieblingsfotolaufwetter, aber zur Abwechslung fand ich´s dann irgendwie doch ziemlich interessant und laufenswert.

Drei Argumente dafür, drei dagegen, da gilt dann letztendlich “ In dubio pro curso“ (oder so ähnlich… 😉 ), folgerichtig machte ich gegen die Mittagszeit zur zweiten Etappe des Weges nach Frankreich auf, trotz Bluterguß und trübem Wetter.

Heute auf dem Programm: Von Bad Dürkheim (wo ich ja letztes Mal geendet hatte) durch die Berge bis runter nach Neustadt an der Weinstrasse.

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Der Weg nach Frankreich, Teil 2: Grünstadt – Bad Dürkheim mit Fotos (22,8 km)

27. Juli 2009

Eigentlich wollte ich ja schon am Samstag.
Aber da war das Wetter nicht gut und meine Laune auch nicht.
Also hab´ ich es lieber verschoben.

Dann wollte ich am Sonntag.
Da war das Wetter gut, aber ich war zu matschig.
Also hab´ ich es wieder verschoben.

Aber heute, am Montag war dann Schluss mit der Aufschieberei: Wunderbarer Sommertag, Matthias fit und tatendurstig.

ZEIT UM NACH FRANKREICH ZU LAUFEN!!!

Yep, ganz Recht: Ich hab´ mir einen Ruck gegeben und entschieden, den lange gehegten Plan vom Lauf ins Ausland in die Tat umzusetzen.

In den nächsten Wochen (oder auch Monaten?) werde ich in mehreren Etappen der wunderschönen Weinstrasse und dem wildromantischen Pfälzerwald nach Süden durch die Pfalz folgen und – sofern alles klappt und ich durchhalte – schließlich irgendwo bei Wissembourg die Grenze zum Elsass und damit nach Frankreich überlaufen.
Das größte und spannendste Laufprojekt, das ich jemals angegangen habe – freu´ mich schon riesig… 🙂

Und weil jede große Reise mit einem kleinen Schritt beginnt (oder so was in der Art) stand heute die erste Etappe vom „Weg nach Frankreich“ (dafür hab´ ich gleich mal einen eigenen Tag eingerichtet) auf dem Plan.

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Säuerliche Runde am Wormser Südrand (13,7 km)

25. Juli 2009

Eigentlich wollte ich mir dieses Wochenende ja mal einen richtig richtig guten, spannenden, interessanten, nicht zu kurzen Lauf in schöner Umgebung bei wunderbarem Wetter gönnen.

Aber dann hab´ ich mir gesagt „Hey, warum mach´ ich stattdessen nicht einfach eine doofe, lästige, miese, frustige Tour, das wär´ doch auch mal wieder was„.
Also hab´ ich das gemacht…

Ok, ganz so einfach war´s vielleicht nicht…
Tatsächlich hatte ich mir schon eine echte Traumstrecke rausgesucht: Schön weit weg im Unbekannten, wunderbare Landschaft, erster Teil einer größeren „Projektserie“, viele Sehenswürdigkeiten. Route schon geplottet, Plänchen schon gedruckt, Zeitplan erstellt, Riesenlust – im Prinzip war alles bereit.

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Der Weg nach Frankreich, Teil 1: Monsheim – Bockenheim a.d.Weinstrasse – Grünstadt (14,4 km)

20. Juni 2009

Samstag, und schon wieder geht´s über den Rhein rüber, heute allerdings nicht nach Mainz, sondern ins südliche Rheinhessen hinter Worms.
Auch gut, da lässt sich´s bekanntlich schön laufen

Heute wollte ich mal südwärts, von meinem südrheinhessischen kleinen Streckennetz-Knotenpunkt in Monsheim runter in die Pfalz und zum Anfang der deutschen Weinstrasse, genauer gesagt bis nach Grünstadt. War ich noch nie (zumindest nicht bewusst), sah nach ´ner schönen Strecke mit ein paar netten Höhenmeterchen aus, und außerdem ist Grünstadt ein guter Ausgangspunkt, um irgendwann später mal weiter in die Pfalz vorzustossen.
Übrigens Einwegstrecke, in Grünstadt wollten mich ein Freunde, mit denen ich nachher sowieso verabredet war, aufsammeln und wieder zurück nach Monsheim bringen.

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