Archive for Juni, 2008

2008 KW 26 (23.06. – 29.06.)

29. Juni 2008

 

Tag Strecke Zeit Entfernung
Mo.

Di.

Mi. Verirrt, verwirrt und eingesulcht: Schöne/Nasse Runde den Felsberg

1:56 h

17,4 km

Do.

Fr.

Dämmerlauf mit Hund: Auf den Melibokus

1:08 h

10,5 km

Sa.

So.

Durchs Schlierbachtal nach Lindenfels

1:51 h

15,7 km

Wochenlaufleistung 43,6 km

Durchs Schlierbachtal nach Lindenfels (15,7 km)

29. Juni 2008

Einer der unendlich vielen Gründe, warum ich so gerne im Odenwald laufe, liegt darin, dass er zu Fuß eine völlig andere Geographie zu haben scheint als mit dem Auto.
Das ist wie mit einem Puzzle, das man auf zweierlei Arten zusammensetzen kann (oder vielleicht eins von diese Optische-Täuschungs-Bildern: Zwei Gesichter oder eine Vase?):

Zuerst mal gibt´s da die Kraftfahrerart, bei der man den langen, gewunden Landstrassen durch die Täler folgt (oftmals mit ordentlichen Umwegen), und nur selten mal über einen Pass von einem ins andere wechselt. Dadurch erlebt man die Gegend oft als eine Serie von schlauchartigen Tälern, die man untereinander kaum in Verbindung bringt. Was „Weit weg“ und was „Nah“ ist, hängt weniger von der objektiven Entfernung zwischen den Orten ab, sondern vielmehr davon, wie weit/nah/verschlungen/direkt der Fahrweg zwischen ihnen ist. Nehmen wir als Beispiel mal Gronau im Meerbachtal und Ober-Hambach hinter Heppenheim. Die sind gerade mal 2 km Luftlinie voneinander entfernt. Wenn man als Autofahrer allerdings von einem zum anderen möchte, muss man 13 km fahren, und dabei 4 andere Orte durchqueren – dass es eigentlich Nachbardörfer sind, würde einem dabei kaum in den Sinn kommen.
Entsprechend hat man als Autofahrer ein ganz eigenes Bild vom Odenwald, das zwar nicht falsch ist, aber eben irgendwie leicht verzerrt, weil es nicht so sehr von der objektiven Geographie geprägt ist, als vielmehr davon, wie die befahrbaren Strassen verlaufen.

Ganz anders als Läufer: Da muss man sich nicht um Täler und Strassen scheren, kann stattdessen frei und ungehindert geradewegs über Anhöhen und durch die Wälder laufen – und plötzlich sieht das scheinbar vom Autofahren bekannte Puzzle ganz anders aus, die seltsamen Verwerfungen der Landstrassenführung glätten sich auf einmal, man wird vom Odenwald regelrecht überrascht: Da läufst du von einem bekannten Ort aus über einen Berg und aus dem Wald raus, und findest dich auf einmal staunend über einem anderen bekannten Ort, den du irgendwie ganz woanders vermutest hättest, und auf einmal macht´s „klick“ im Kopf, und dein Bild von der Umgebung hat sich mit einem mal völlig verschoben.
Unheimlich spannend und faszinierend, und es passiert zumindest mir immer noch, obwohl ich mich inzwischen eingentlich recht gut auskenne und meine Strecken auf der Karte vorausplane (Im Kopf zu wissen, dass hinter dem Höhenzug dahinten Dorf XY liegt, und es vom Bauchgefühl her zu realisieren, sind nämlich gottseidank zwei ganz verschiedene Paar Schuhe… 🙂 ).

So.
Aber was soll das ganze Gelaber denn jetzt eigentlich (mag sich der ungeduldige Leser nun zurecht fragen)?
Ganz einfach (,lieber ungeduldiger Leser), heute hatte ich eine Tour geplant, auf die das oben beschriebene Phänomen haargenau zutrifft:
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Wieder Sololäufer (bis auf Weiteres)

29. Juni 2008

Vorhin habe ich mit Jost telefoniert, um rauszufinden, wann und wo wir heute unseren Sonntagslauf machen.

Antwort: Gar nicht.

Stattdessen meinte er, dass es ihm im Moment sowohl an Fitness als auch an Motivation mangele, und er deshalb erst kleine Besinnungspause bräuchte, und sich danach lieber erst mal ein paar Wochen lang wieder eine gewisse Grundkondition erarbeiten möchte, bevor wir wieder zusammen laufen.

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Dämmerlauf mit Hund: Auf den Melibokus (10,5 km)

27. Juni 2008

Heute war einer von diesen (zumindest an der Bergstrasse) ganz seltenen Tagen mit glasklarer Fernsicht – der gesamte West- und Nordrand der Rheinebene war gestochen scharf zu erkennen, nicht nur die Silhouetten der Höhenzüge, sondern sogar einzelne Details auf ihren Flanken.

Das will natürlich ausgenutzt sein, deswegen heute auf dem Programm: Zum Fernsichtgeniessen auf den Melibokus. Und zwar nicht irgendwann – um noch Eins draufzusetzen, wollte ich versuchen, pünktlich zum Sonnenuntergang am Gipfel zu sein. Der Himmel hing wieder voll mit diesen hohen, imposanten, dunklen Wolken, mit etwas Glück würde die Sonne noch mal kurz vor dem Untergehen unter denen hervorlugen und alles in spektakuläres Abendlicht tauchen.
Hoffte ich zumindest.
Um das erhoffte grandiose Schauspiel Festzuhalten packte ich sogar ausnahmsweise den ausgeliehenen Digitalfoto meiner Eltern mit ein – gerade vor kurzem hat mir jemand geschrieben, man müsse „seinen Bloglesern ja auch was bieten“, na also bitte… 🙂

Also: Route geplant (über Schleichwege auf halber Höhe um den Gipfel und dann von Süden rauf, ca. 7 bis 8 km) und getimed (7 bis 8 km am Berg, das sind ca. 50 Minuten bei normalem Tempo, noch fünf Minuten zur Sicherheit drauf, Sonnenuntergang ist um 21:38, Startzeit also gegen 20:40), sollte machbar sein.

Als ich gerade loslaufen wollte, gab´s allerdings noch eine kleine Komplikation.
Die saß direkt vor dem Hoftor, war schwarz, struppig, roch etwas schal, und glotzte mich grinsend mit einem erwartungsvollen „Hey, wo gehen wir denn jetzt hin“-Blick an.
Nemo wollte mit.
So dringend, dass er mich gar nicht aus dem Tor lassen wollte.
Hum.
Normalerweise darf er das ja nicht im Sommer, weil´s zu heiss für kleine Hunde ist, die nicht richtig schwitzen können und deren dichtes, dickes, dunkles Fell vor allem dazu konzipiert ist, die Wärme drinzuhalten.
Aber heute war´s trüb, und kühl (etwas unter 20 Grad) und windig, und Nemo platzte fast vor Enthusiasmus.
Also gut, von mir aus.
Nemo durfte mitkommen.

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Verirrt, verwirrt und eingesulcht: Schöne/Nasse Runde den Felsberg (17,4 km)

26. Juni 2008

Normalerweise wäre ich ja gestern schon losgezogen.
Aber ich war heute mit Jost zum Laufen verabredet, deswegen hab´ ich verzichtet.
Jost hat dann natürlich mal wieder auf den letzten Drücker abgesagt. Eigentlich ganz normal, macht er eigentlich immer wenn mal unter der Woche laufen wollen – Mal ist er nicht ganz so fit, mal muss er kurzfristig beruflich weg, mal hat seine Ex angerufen und er muss ganz unbedingt sofort einen Kaffee mit ihr trinken gehen… na ja, Sport (außer Fußball in der Glotze 😉 ) hat bei ihm im Moment offensichtlich keine besonders hohe Priorität (was irgendwie ein bisschen lustig ist, weil er andererseits ständig rumjammert, dass er so dick und unfit geworden wäre)…

Also musste ich am Dienstagabend noch schnell umdisponieren: Die Strecke, die ich mit Jost gelaufen wäre (Alsbacher Schloss, Comoder Weg, Herrenweg), war mir eigentlich zu kurz und außerdem wollte ich sie nicht ohne Jost „verbrauchen“, da musste was Anderes her. Nach kurzem Stöbern in meinem Archiv geplanter Läufe entschied ich mich für eine spannende mittellange Tour auf obskuren Nebenpfaden am Felsberg, auf die ich schon ziemlich gespannt war, und nahm mir vor, sie gleich heute morgen abzulaufen.

Heute morgen war´s dann aber furchtbar schwül und drückend.
Nein, halt, das stimmt so nicht, eigentlich war´s FURCHTBAR SCHWÜL UND DRÜCKEND !!!
Allein schon der Schritt vor die Haustür fühlte sich an, als würde man eins mit einem Brett übergezogen kriegen (und das in einer Sauna).
Da ging gar nix, ich verschob ich die Tour auf nach dem Gewitter, das angesichts solch einer Wetterlage unweigerlich komme musste.

Fast forward bis zum Abend: Semiapokalyptisches Unwetter vorbei, Himmel bedeckt mit turmhohen grummelnden Wolken, immer noch unheimliche Luftfeuchtigkeit, aber immerhin etwas kühler.
Besser würde es heute nicht mehr werden. Also los, ab auf die Kuralpe zum Start.

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2008 KW 25 (16.06. – 22.06.)

22. Juni 2008
Tag Strecke Zeit Entfernung
Mo.

Di.

Mi. Projekt Westwärts Ende: Donnersberg

2:19 h

19,3 km

Do.

Fr.

Jugenheim – Alsbacher Schloss – Comoder Weg – Luci-Berg-Weg – Alsbach

1:15 h

11,5 km

Sa.

So.

Kleine Runde im Jägersburger Wald

0:58 h

8 km

So.

Matthias macht was Neues: Sonntagslauf #2

0:34 h

5,5 km

Wochenlaufleistung 44,3 km

Matthias macht was Neues: Sonntagslauf #2 (5,5 km)

22. Juni 2008

Nanu?
Ein zweiter Laufbericht an einem Tag, an dem schon einer gepostet wurde?
Ja gibt´s denn sowas?

Yup. Das gibt´s.

Das war nämlich so:
Irgendwie hat mich der sehr kurze, sehr langsame Lauf heute morgen mit Jost nicht so ganz ausgelastet. Da wär´ von meiner Seite noch einiges gegangen, so war´s nicht mal so richtig anstrengend (Jost: Das ist jetzt überhaupt kein Vorwurf an dich, bitte nicht falsch verstehen!)
Das wär´ ja nicht weiter schlimm gewesen, aber dadurch dass es nur acht anstatt der geplanten elf Kilometer waren, hätte ich außerdem auch mein – ohne hin ja sehr gemäßigtes – Wochenziel verfehlt:
Sollten ja eigentlich 40 Wochenkilometer werden, aber am Ende wären es so nur 38,8 km geworden.

Das hat mich den ganzen Tag so ein bisschen gewurmt.
Bis heute abend um halb Neun.
Da hab´ ich dann spontan beschlossen, dass ich jetzt einfach nochmal einen ganz kurzen Lauf machen würde, um das Wochenpensum doch noch zu erfüllen.
Mal was Neues: 2 Läufe an einem Tag hab´ ich noch nie niemals nicht jemals irgendwann gemacht. Hat sich irgendwie noch nie ergeben – aber ich war fit und hatte Lust, also warum nicht?

Eben!

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Kleine Runde im Jägersburger Wald (8 km)

22. Juni 2008

Sonntagslauf mit Jost.
Weiterhin eher flach und kurz, da bot sich mal wieder der Jägersburger Wald an – nachdem wir´s vor zwei Wochen nicht bis nach Maria Einsiedel geschafft hatten, hatte ich heute eine nette 11-km-Strecke rausgesucht, mit der wir das nachholen können würden – Parkplatz Venuleth-Schneise bis zum Winkelbach, dann via Riedlinie nach Maria Einsiedel, weiter nach Gernsheim, von da aus dann durch den Wald nördlich der L3112 zurück.

Sah ganz gut aus, hatte aber einen Schwachpunkt: Viel offenes Gelände. Nicht ideal bei 28+ Grad schwüler Hitze und prallem, gnadenlosen Sonnenschein. Aber hey, war ja nicht weit…

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Jugenheim – Alsbacher Schloss – Comoder Weg – Luci-Berg-Weg – Alsbach (11,5 km)

20. Juni 2008

Nachdem das vorgestern mit den Steigungen am Donnersberg gar nicht gut geklappt hat, stellte sich heute die Frage, wo ich laufen soll:
Runter in die Ebene, wo mein leicht lädiertes Knie auf dem harten Asphalt wieder was zu maulen kriegt?
Oder lieber hoch in die Berge und meinen anscheinend gerade etwas unsicheren Kreislauf mit ein paar knackigen Anstiegen strapazieren?

Knie oder Kreislauf?

Am Ende entschied ich mich für einen Kompromiss: Südwärts durch die unteren Höhenlagen an der Bergstrasse (Steigungen), dann auf dem Rückweg noch eine Stück durchs Flachland (Asphalt) – so konnte ich mir Beides auf einmal ruinieren, das würde Zeit sparen… 😀
Also schnell eine Strecke mit ein paar bisher ungebloggten Pfaden um Alsbach und Zwingenberg rausgesucht (unglaublich aber wahr: Davon gibt´s immer noch ein paar, ich bin selbst immer wieder erstaunt, wie dicht das Wegennetz unterhalb des Melibokus ist), und los ging´s.

Relativ kühler aber drückender Abend, etwas seltsame Stimmung: Eher trüb, der Himmel von bedrohlich grauen, dichten Turmwolken bedeckt, die nach viel Regen aussahen, aber seit dem Nachmittag kein Tröpfchen verloren hatten. Na gut, vielleicht würde es noch ein bisschen halten.

Erstmal südwärts, auf dem Blütenweg (gelbes B) von Jugenheim nach Alsbach durch die Felder. Ganz bewusst mit moderatem Tempo, heute würde ich auf jeden Fall mal langsam machen.
Ging auch ganz gut, größtes Problem war der Riesenbecher Kaffee, den ich (dem Kreislauf zuliebe) ein paar Minuten vor dem Start runtergekippt hatte, und der nun eine muntere Sodbrenn-Party in meinem oberen Verdauungstrakt feierte. Burps.

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Projekt Westwärts Ende: Donnersberg (19,3 km)

18. Juni 2008

Projekt Westwärts war eine Serie von Läufen, mit denen ich in den etappenweise von Worms bis auf den Gipfel des Donnersbergs in der Nordpfalz gelaufen bin.

Es gibt ja so Tage, da ist man mies drauf, fühlt sich träge, matt, kraftlos, müde – und wenn man dann losjogged, ist das alles auf einmal wie weggeblasen und es flutscht wie geschmiert.
Dummerweise gibt´s dann aber auch Tage, da läuft´s genau ungekehrt: Eigentlich fühlt man sich ganz normal und sieht keine Probleme, aber sobald man am Laufen ist, geht irgendwie gar nichts mehr: Kein Rhythmus, keine Konzentration, keine Kraft. Tja, so einen Tag hab´ ich heute erwischt, das war nicht so richtig doll…

Aber von vorne: Eigentlich hatte ich die Woche ja mal ganz locker machen wollen, um meiner leicht strapazierten Physis ein paar laue Tage zur Erholung gönnen.
Aber heute war so wunderbares Wetter, mit Sonne, Wind, ein paar Wolken, 20 Grad…
Und dann hatte sich gestern auch noch kurzfristig rausgestellt, dass ich heute was in Mainz an der Uni regeln musste – und von Mainz kommt man ja immer so gut in die Pfalz…
Also entschied ich kurzentschlossen, die Gelegenheit beim Schopf zu packen und heute das große Finale von Projekt: Westwärts anzupacken: Die Erstürmung des mächtigen Donnersbergs. Hab´ ich mich jetzt schon seit Wochen riesig drauf gefreut: Die Tour versparach anspruchsvolle Topographie, wunderschöne Landschaft mit viel Natur, eine Menge wirklich interessanter Sehenswürdigkeiten, und nicht zuletzt den höchsten Punkt meiner bisherigen Läuferkarriere.
Ausserdem ist der Donnersberg für mich persönlich auch noch was ganz Besonderes, praktisch der Rand meiner kleinen geografischen Welt: Der entfernteste Ort, den ich sehe, wenn ich an einem klaren Tag aus dem Fenster nach Westen gucke; dahinter beginnt die endgültig die Fremde, liegt die weite Welt – diesen Gedanken fand (und finde) ich unheimlich spannend.

Oh Mann, das würde ein Riesenlauf werden…

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